Historisches

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BAD GOISERN  Kurzer Überblick über die Geschichte der Marktgemeinde Bad Goisern

Streufunde im Goiserer Tal (Steinbeile, Bronzeschwerte, Bronzeäxte, germanischer Goldschmuck. römische Grabsteine, römische Hipposandalen, Römermünzen) lassen neben slawischen Flurnamen auf einen seit rund 3000 Jahren besiedelten Geschichtsraum schließen.
Urkundlich ist der Ort allerdings erst im 13. Jahrhundert unter der Bezeichnung Gebisharn erwähnt. Der Ortsname unterlag im Laufe der Zeit vielfachen Wandlungen.
Schrieb man um 1250 Gebisharn, so war um 1325 die Schreibweise Gebsarn gebräuchlich, später hieß der Ort Geusarn, Gewsern und Geosern, und erst um 1670 wurde der Ortsname Goisern verwendet.
Eine Deutung leitet ihn von dem altdeutschen Wort Gebsa oder Gebse ab, womit ein Milchgeschirr aus Holz bezeichnet wurde. Gebsarn bedeutet also den Ort bei den Gebsenmachern, bei den Holzgeschirrerzeugern. Damit wird auf das Bestehen einer Holzgeschirrerzeugung im Mittelalter hingewiesen und es gibt tatsächlich Überlieferungen, die auf die Tätigkeit von zahlreichen Drechslern, Holzwarenerzeugern und Geigenmachern im alten Goisern Bezug nehmen.
Auf der Suche nach Salz entdeckte man bei Tiefbohrungen, welche in den Jahren 1874 bis 1880 durchgeführt wurden, eine heilkräftige Jod-Schwefelquelle, die den Ruf Goiserns als Heilbad und Kurort begründete. Um das Jahr 1882 begann der Aufschwung Bad Goisern als Fremdenverkehrsort.
Durch die 1877 erfolgte Eröffnung der Bahnstrecke von Attnang nach Stainach-Irdning hatte der Ort Verbindung mit der weiten Welt erhalten, außerdem hatte sich die Heilkraft der Jodschwefelquelle herumgesprochen. Im Jahre 1883 wurde der Heilquellenverein Goisern gegründet, der das Jodschwefelbad erbaute, welches schließlich im Jahre 1884 eröffnet wurde. Im 19. Jahrhundert ist Goisern über die Grenzen des Landes hinaus bekannt geworden, weil durch den Gewerbefleiß und die Tüchtigkeit der Handwerksmeister die hier erzeugten Bergschuhe unter der Bezeichnung „Goiserer“ zu einem Begriff für besonders haltbares, wettertüchtiges, „grobgenähtes“ Schuhwerk geworden sind.  
Im Jahre 1931 wurde Goisern zum Heilbad-Kurort und zum Luftkurort erklärt und im Jahre 1952 zum Markt erhoben. Seit 1955 führt die Marktgemeinde die Bezeichnung „Bad“ vor den Ortsnamen Goisern.

HEIMAT GOISERN / Bad Goisern in Vergangenheit und Gegenwart - Heimatbuch, 287 Seiten